Stress, Überarbeitung, Reizüberflutung, Ängste… wer hat nicht damit zu kämpfen. Doch dagegen ist ein Kraut gewachsen:
Die wunderbare Melisse
Melisse – die Blume der Göttin Diana
Die wunderbare Melisse, mein absolutes Lieblingsheilkraut, wächst in der Sommerzeit überall. Sie hat viele Namen: Zitronenmelisse, Zitronenkraut, Gartenmelisse, Riechnessel, Honigblume. Besonders die Namen Zahnwehkraut, Nierenkraut, Darmdichtkraut, Nervenkräutl, Herzkraut und viele andere weisen darauf hin, wie vielseitig einsetzbar diese unscheinbare Heilpflanze ist.
Kein Wunder, denn ihre Blätter enthalten Citral und Citronellal sowie Geraniol, d.h. ätherische Öle, die sowohl beleben als auch beruhigend, nervenstärkend und sogar schlaffördernd wirken. Dazu gesunde Gerb- und Bitterstoffe, die den Magen stärken und die Leber und die Galle anregen. Die Melisse hat damit insgesamt kräftigende Wirkung auf Körper, Seele und Geist.
Außerdem enthält das Kraut Kalium und hilft zudem dem Körper, das Mineral aufzunehmen.
Paracelsus verkaufte die Melisse als Lebenselixier an die älteren Herrschaften der Königs- und Fürstenhäuser in ganz Europa, denn das Heilkraut sollte die Jugend zurückbringen.
Die Blätter der Melisse sind in der Küche überall einsetzbar: sowohl als Tee (einfach einige Blätter mit heißem Wasser übergießen), kleingeschnitten in Salaten oder Kompott, zu Gemüse und Kartoffeln.
Hildegard von Bingen (1098-1179) sagte: „Die Melisse ist warm und der Mensch, der sie isst, lacht gern, denn sie erfreut das Herz und die Milz.“
Der Tee, gerne mit einem Löffel gutem Honig, hilft bei Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Nervosität, einem nervösen Magen und Erbrechen. Auch bei Menstruationsschmerzen, Schwangerschaftsübelkeit, PMS und in den Wechseljahren wirkt die Heilpflanze lindernd und ausgleichend.
Außerdem wird sie durch ihre blutverdünnende und reinigende Wirkung gegen Krampfadern eingesetzt.
Ein Kranz aus Melisse auf dem Kopf schützt davor, von Bienen gestochen zu werden.
Melisse wird auch als ätherisches Öl verwendet, das Einreiben der Schmerzpunkte lindert Spannungskopfschmerzen, Gelenk- und Nervenschmerzen. Ebenso zu empfehlen ist ein Entspannungsbad aus einem Liter Tee, der ins Badewasser gegeben wird.
Als Gesichtswasser verwendet gibt der Tee eine schöne, klare Haut.
Aus Melisse lässt sich nicht nur der berühmte Melissengeist und das Citronella aus Ostindien herstellen. Neben Sirup, Essig und Likör lassen sich auch Salben aus Melisse zaubern.
Mein Lieblingsrezept für heiße Sommertage:
Zwei Melissenstängel in Wasser legen, den Saft einer halben Orange hinzufügen und ziehen lassen. Dieses aromatische Wasser erfrischt und belebt den ganzen Tag!